04.04.2018
UPDATE zur ASSE und Tritium:
Sehr lesenswerte Information zu den in der ASSE eingelagerten Stoffe:
Zitat: „Hilmar Nagel, Mitglied im Umweltausschuss des Kreistages, wies darauf hin, dass die Ableitungen der radioaktiven Stoffe aus Asse II in der Größenordnung von Atomkraftwerken liegen. Besonders gefährlich sind
radioaktiver Wasserstoff (Tritium) und Kohlenstoff (C-14) „Tritium wird in Form von Wasser im Körper gespeichert und kann sich in Zellkerne einlagern, was vor allem bei einer Schwangerschaft problematisch sein kann. Dem Schutz des ungeborenen Lebens und der genetischen Unversehrtheit muss höchste Priorität eingeräumt werden.“
Nagel zitierte u.a. eine Stellungnahme des Deutschen Ärztetages vom 24.05.2017: „Als Ärzte weisen wir darauf hin, dass es keine Schwellenwerte für die Unbedenklichkeit von ionisierender Strahlung gibt und auch durch vermeintlich geringe Strahlenmengen gesundheitliche Schäden und Spätfolgen über Generationen entstehen können.“
Redemanuskript Niedrigstrahlung:
Wolfgang Bischoff von der Wolfenbütteler Atom-Ausstiegs-Gruppe (WAAG) wies
auf die Vertuschungen hin, die das Forschungszentrum Jülich bezüglich
seiner Tritium-Einlagerung in Asse II jahrzehntelang betrieben hatte.
„Jülich hat noch bis in die 2000er-Jahre behauptet, dass in den 1970er-Jahren die Tritium und Kohlenstoff 14-Belastungen nicht messbar gewesen wären und man die Brennelemente-Kugeln in guten Glauben in der Asse abgeliefert habe. Diese Angaben über das abgegebene Tritium- und Kohlenstoff 14-Inventar wurden erst 2010 korrigiert. Dabei hat sich wie von Zauberhand das Tritiuminventar verdreizehnfacht, von 4,4 Billionen Becquerel auf 56 Billionen Becquerel.“ Das Inventar an Tritium pro Fass aus Jülich war etwa 1000 mal höher als nach den Annahmebedingungen zulässig!
Bischoff gab auch Informationen von Dr. Rainer Moormann über Jülich
weiter, die sich auf bestrahlte Kugelbrennelemente beziehen, für die
einzelne Akten pro Kugel angelegt worden waren. Doch wo sind diese Akten?
Für die Rückholung des Atommülls ist es wichtig, dass der genaue Inhalt
der Jülich-Fässer mit den bestrahlten Kugelbrennelementen bekannt gegeben
wird!
Weitere Informationen zu diesem Thema:
https://waagwf.wordpress.com/2018/04/04/einlagerung-aus-dem-forschungszentrum-juelich-spurensuche/#more-4684
Viele Fragen zu Asse II, dem Inventar und der Rückholung des Atommülls
sind noch ungeklärt, bald 10 Jahre nach dem Beschluss zur Rückholung.“
Zitiert aus: http://aufpassen.org/kundgebung-4-4-18-viele-fragen-zu-asse-ii-ungeklaert/
INFOS ZUR ASSE
Die Schachtanlage Asse ist ein ehemaliges Salzbergwerk in dem zwischen 1904 und 1964 ca. 1 Mio. m³ Kalisalz und ca. 3,8 Mio. m³ Steinsalz abgebaut wurden.
Ab 1965 wurde sie als Forschungsbergwerk betrieben auf dem zwischen 1965 und 1978 die Endlagerung radioaktiver großtechnisch erprobt und praktiziert wurde. Die Forschungsarbeiten zur Endlagerung radioaktiver Abfälle liefen 1995 aus.
Von 1995 bis 2004 wurden verbliebene Hohlräume aus dem ehemaligen Salzabbau verfüllt. 2007 wurde die endgültige Schließung beantragt.
Aber was und wie viel in der Asse eingelagert wurde, wird wahrscheinlich für immer eines der großen Rätsel der Menschheit bleiben!
Man geht derzeit von 125.787 Fässern und Gebinden mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen sowie Chemiemüll aus. Die genauen Inhalte und Zusammensetzungen kann – oder will – man nicht benennen. Es genügt aber, wenn man sich die bis dato identifizierten Stoffe und ihre Mengen vor Augen führt, damit einem ein kalten Schauer über den Rücken läuft. So spricht man von:
500 kg extrem giftigem Arsen
28 kg Plutonium
100 Tonnen radioaktivem Uran
87 Tonnen strahlendem Thorium
236 Fässern Abfälle der Bundeswehr (u.a. Armaturen u. Kompasse mit radiumhaltigen Leuchtziffern, kontaminiertes Papier oder Mikrowellenröhren)
15-20 Fässer mit einzementierten, radioaktiv kontaminierten Tierkadavern.
Es ist nicht nur zu befürchten, sondern wahrscheinlich, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisberges handelt, aber:
DANKE – UNS REICHT ES !